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Moving Heads

Für viele sind Moving Head die Creme de la Creme der Beleuchtungsgeräte. Sie können vermeidlich alles, was ein Scheinwerfer können muss. Deshalb versuchen auch Schultechniker immer wieder solche Geräte für die Schule zu bekommen oder sie zumindest für Veranstaltungen ausleihen zu dürfen. Für viele wirkt es schon „cool“ (ich hätte jetzt majestätisch geschrieben), wenn sich die Gehäuse bewegen, ohne Licht.

Wer sich ein bisschen mit diesen Geräten auseinandersetzt, wird zwei Dinge recht schnell feststellen: Den Moving Head gibt es nicht und die Preisspannen sind enorm, von 50 – 5000 Euro ist alles möglich. Aber zuerst zurück zu meiner Aussage“ Den Moving Head gibt es nicht“. Heute unterscheidet man tatsächlich nach verschiedenen Effekten, welche ein solches Gerät beherrscht:

Projektor: Er beherrscht Gobo-, Farb- und Prismeneffekte, kann diese mischen und dient meist als Effektlicht von hinten. Ein sehr wichtiges Feature ist dabei des drehbare Goborad, dass es in der unteren Preisklasse nur selten gibt. Mit Nebel sind dann wunderbare Effekte möglich. Als Einsatzort ist eigentlich jede Veranstaltung möglich, in welcher Nebel eingesetzt wird oder große Projektionsflächen für die Gobos sind.

Spots: Sie unterscheiden sich von den Projektoren nur in einem wichtigen Bereich. Sie können einen sehr engen, scharfen Strahl erzeugen. Das Licht kommt fast parallel aus dem Gehäuse und verbreitet sich nicht. Je teurer hier die Geräte sind, um so enger und sauberer wird der Strahl. Diese Scheinwerfer werden seit ca. 5 Jahren eingesetzt und sind heute in fast jeder TV-Show zu sehen. Obwohl sie oft auch Gobo-, Farb- und Prismeneffekte beinhalten, werden sie meist nur als weiße Lichtsäule verwendet.

Washlight: Diese Moving Heads sind eigentlich nur bewegte Farbscheinwerfer. Man bekommt sie heue fast nur noch als LED-Version und damit können sie „unendlich“ viele Farben an die Wand zaubern. Zoom- und Prismeneffekte sind meist dafür da, um die Größe der beleuchteten Fläche zu verändern oder eine minimale Bewegung zu erzeugen. Hier spielt der Preis eine wichtige Rolle: Je teurer die Geräte sind, um so mehr Licht bekommt man auf die Fläche.

Hybrid-Geräte: Sie versuchen den Projektor mit einem Washlight zu verbinden. Auch diese Geräte haben ihre Daseinsberechtigung, werden aber im Profilager nie eingesetzt. Der Grund ist eigentlich recht simpel: Wir unterscheiden bei Shows oft nach Grundlicht (mithilfe von Washlights) und Effektlicht (mithilfe von Projektoren). Ich denke, den Konflikt kann man dann schnell erkennen.

Sonderbauformen: Auch in der Bleuchtungsindustrie experimentiert man mit Sonderanfertigungen: bewegte Videoprojektoren, wieder gebaute Lichteffekte aus den 70er Jahren, jetzt in der Movinghead-Aufhängung, etc.

Sind diese Geräte jetzt für die Schule kaufenswert?

Jein! Sicher macht es keinen Sinn mit Movingheads zu beginnen, wenn man noch keine Grundausstattung hat, denn einer reicht sicher nicht als Effektgerät. Erst ab vier Geräten, besser wären sogar acht Geräten, machen diese Effekte Sinn.

Folgende Dinge dazu sollten Sie vor dem Kauf klären:

Haben Sie ein geeignetes Lichtmischpult, um diese Geräte zu bedienen? Schon die kleinsten Geräte benötigen mindestens zehn Steuerkanäle.

Ist sichergestellt, dass es die nächsten Jahre Schüler gibt, welche die Movingheads steuern können?

Für welche Schulveranstaltungen sind die Geräte geeignet?

Haben Sie geeignete Hängepunkte? Ein Movingheads benötigt bis zu 50cm und mehr Einbauhöhe.

Zurück zu meiner Anfangsaussage: Movingheads sind die Creme de la Creme der Beleuchtungsgeräte. Ja, sie sind es und dementsprechend aufwändig ist ihre Bedienung. Aber nur im Verbund mit anderen Scheinwerfern bringen sie ihre volle „Schönheit“ in den Raum. Deshalb sind diese Geräte keine Erstgeräte für den Aufbau einer Lichtanlage, sondern sollten als Bonus zur bestehenden Anlage gesehen werden. Deshalb werden Movingheads meist zugeliehen, selten fest angeschafft.